Winterkrankheiten bei Haustieren – Erkältung bei Hund & Katze erkennen, behandeln & vorbeugen
Kälte, trockene Heizungsluft und Nässe belasten im Winter auch die Gesundheit von Haustieren. Erfahre, wie du eine Erkältung beim Hund oder eine erkältete Katze erkennst, was wirklich hilft und welche vorbeugenden Maßnahmen Tierärzte empfehlen.
Einleitung: Wenn die Kälte zur Herausforderung wird
Der Winter bringt nicht nur Gemütlichkeit, sondern auch Herausforderungen für die Gesundheit unserer Haustiere. Hunde und Katzen sind anfällig für Temperaturwechsel, trockene Luft und feuchte Witterung. Besonders in beheizten Wohnungen kommt es zu Reizungen der Atemwege, während Spaziergänge in Nässe und Kälte das Immunsystem belasten. Tierärzte verzeichnen in den Wintermonaten eine deutliche Zunahme an Atemwegs- und Hauterkrankungen.
Anders als Menschen können Tiere ihre Beschwerden nicht verbal äußern. Daher ist es entscheidend, subtile Signale wie Appetitverlust, Husten oder Rückzug ernst zu nehmen. Früh erkannt, lassen sich viele Winterkrankheiten gut behandeln – oder sogar vermeiden.
1. Ursachen und Risikofaktoren für Winterkrankheiten
Die Hauptursachen für eine Erkältung beim Hund oder eine erkältete Katze liegen in Unterkühlung, Temperaturschwankungen und einem geschwächten Immunsystem. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko:
- Nässe und Kälte: Feuchtes Fell nach Spaziergängen kühlt den Körper aus.
- Trockene Heizungsluft: Reizt Schleimhäute und erleichtert den Eintritt von Keimen.
- Kontakt mit anderen Tieren: In Tierpensionen oder Hundeschulen verbreiten sich Infekte schneller.
- Ernährungsdefizite: Mangel an Vitaminen schwächt die Abwehrkräfte.
- Stress: Reisen, Umzüge oder veränderte Tagesabläufe belasten das Immunsystem zusätzlich.
Laut der Vetmeduni Wien sind besonders junge und alte Tiere anfällig, da ihr Temperaturausgleich langsamer reagiert.
2. Symptome: Wann Hund oder Katze erkältet sind
Die Symptome ähneln denen einer menschlichen Erkältung, unterscheiden sich jedoch in der Ausprägung:
- Husten, Niesen oder Nasenausfluss
- Tränende Augen und Müdigkeit
- Weniger Appetit oder Rückzug
- Leicht erhöhte Körpertemperatur
- Verminderte Spielfreude
Bei Fieber, starkem Husten oder Atemnot ist ein Tierarztbesuch Pflicht. Unbehandelte Atemwegsinfekte können auf Bronchien oder Lunge übergreifen.
3. Erkältung Hund – Symptome und Behandlung
Eine Erkältung beim Hund entsteht oft nach kaltem, feuchtem Wetter. Typische Symptome sind Niesen, trüber Nasenausfluss, gelegentlich Husten und Abgeschlagenheit. Hunde mit kurzem Fell oder geringem Körperfett frieren schneller.
Maßnahmen zur Linderung:
- Warme, trockene Liegeplätze – kein Zug!
- Kürzere Spaziergänge, bei Bedarf Hundemantel nutzen
- Ausreichend Flüssigkeit und Ruhe
- Kein Einsatz von menschlichen Medikamenten
Die VCA Animal Hospitals empfehlen, die Temperatur regelmäßig zu messen. Liegt sie über 39,5 °C, sollte tierärztliche Kontrolle erfolgen. Bei häufiger Erkältung kann ein Check auf Immunschwäche oder Zahnprobleme sinnvoll sein.
4. Katze erkältet – Ursachen, Verlauf und Pflege
Eine erkältete Katze zeigt meist Niesen, tränende Augen und vermehrtes Schlafbedürfnis. Die Hauptursachen sind Zugluft, trockene Heizungsluft oder Kontakt mit Artgenossen. Katzen suchen bei Unwohlsein automatisch warme Orte – diese sollten ruhig und geschützt liegen.
Tipps zur Unterstützung:
- Wärmequelle in der Nähe des Schlafplatzes (keine direkte Hitze)
- Sanfte Reinigung der Nase mit feuchtem Tuch
- Leicht verdauliches, warmes Futter anbieten
- Keine ätherischen Öle – sie sind giftig für Katzen
Bleibt das Niesen länger als fünf Tage oder treten Fieber und Appetitlosigkeit auf, sollte tierärztliche Behandlung erfolgen. Chronische Infekte können Anzeichen einer Viruserkrankung (z. B. Calicivirus) sein.
5. Vorbeugung & Immunsystem stärken
Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz. Experten raten zu folgenden Maßnahmen:
- Regelmäßige Bewegung und moderate Spaziergänge
- Gesunde Ernährung mit hochwertigen Proteinen
- Vitamin- und Mineralstoffergänzung im Winter
- Raumluft befeuchten, besonders bei Heizungsbetrieb
- Pfotenpflege gegen Streusalz und Kälte
Für Hunde sind warme, gut isolierte Liegeflächen besonders hilfreich. Ein selbstwärmendes Hundekissen kann helfen, die Körpertemperatur stabil zu halten, ohne Strom zu benötigen. Solche Lösungen fördern das Wohlbefinden, insbesondere bei älteren oder empfindlichen Tieren.
6. Ernährung und Bewegung im Winter
Im Winter sinkt die Aktivität, der Energiebedarf steigt leicht. Passe die Futtermenge an Bewegung und Gewicht an. Übergewicht belastet Kreislauf und Gelenke. Frisches Wasser ist auch im Winter wichtig – viele Tiere trinken weniger, wenn es kühl ist.
Füttere hochwertiges Nassfutter oder ergänze Trockenfutter mit warmem Wasser. Ein gleichmäßiger Tagesrhythmus unterstützt Verdauung und Wohlbefinden. Achte bei Katzen auf abwechslungsreiche Beschäftigung – z. B. Futterspiele oder leichtes Training.
7. Tierschutz, Wärme und Ruhe
Schutz vor Kälte ist nicht nur Komfort, sondern Tierschutz. Tiere brauchen Rückzugsorte, um sich aufzuwärmen und zu regenerieren. Besonders Freigänger-Katzen sollten Zugang zu einem warmen, trockenen Platz haben. Eine Katzen Heizdecke kann dabei helfen, Muskulatur und Gelenke warm zu halten, was gerade bei älteren Tieren zur Entlastung beiträgt.
Hunde benötigen nach Spaziergängen eine Ruhephase in warmer Umgebung. Laut der Deutscher Tierschutzbund zählt Wärmeversorgung zu den zentralen Pflichten der Tierhaltung. Bei Temperaturen unter null Grad gilt: Aufenthalte im Freien nur kurz und stets unter Beobachtung.